Umlaute im URL key von Magento

Umlaute ist ja eines meiner Lieblingsthemen. Und Magento stellt sich da direkt hinter Afterbuy in die ‘Können wir nicht’-Schlange. Naja, fast. So heißt es in meinem Lieblingsbuch auf Seite 162:

Die URL-Bezeichnung ist wichtig, wenn Sie als Shop-Besitzer die Anzeige in der Adressleiste eines Browsers beeinflussen möchten. Sollten Sie das Feld leer lassen, generiert Magento automatisch aus dem Produktnamen die URL-Bezeichnung. Da das System aus dem USA stammt, werden die Umlaute dabei nicht berücksichtigt, sondern falsch dargestellt: ä als a, ö als o etc.

Soweit richtig. Magento berücksichtigt in der URL-Bezeichnung (URL key) keine Umlaute. Warum man im Buch aber nicht direkt auf die Lösung verweist erschließt sich mir nicht. Denn wer mag schon bei vierstelligen Produktzahlen jeden URL key in Handarbeit erstellen?

Allerdings muss die im Magento-Wiki befindliche Lösung noch etwas erweitert werden, denn die Einträge in app/etc/local.xml, die im Wiki genannt werden, berücksichtigen weder ß noch die Großbuchstaben Ä, Ö und Ü (die Ersetzung erfolgt offensichtlich bevor der String in Kleinbuchstaben gewandelt wird).

Der fertige Block, der direkt vor </config> eingesetzt wird, muss also lauten:

<default>
  <url>
    <convert>
      <char0228><from>ä</from><to>ae</to></char0228>
      <char0246><from>ö</from><to>oe</to></char0246>
      <char0252><from>ü</from><to>ue</to></char0252>
      <char0223><from>ß</from><to>ss</to></char0223>
      <char0196><from>Ä</from><to>ae</to></char0196>
      <char0214><from>Ö</from><to>oe</to></char0214>
      <char0220><from>Ü</from><to>ue</to></char0220>
    </convert>
  </url>
</default>

Damit werden Umlaute im Produktnamen im URL key korrekt umgeschrieben. Die Einstellung greift nicht für Kategorien. Wer dafür eine Lösung hat, immer her damit, aber Kategorien legt man ja auch nicht so oft neu an wie Produkte bzw. nicht in der selben Anzahl.

xt:Commerce: Bestellnummer mit Datum

Das ist jetzt zur Abwechslung mal keine 1:1-Anleitung, die man einfach mittels Copy&Paste übernehmen könnte, sondern eher ein Beitrag, der einem eine Idee geben soll, wie man das Problem angehen kann. Er setzt voraus, dass man sich einigermaßen gut mit php und dem Shopsystem auskennt und in der Lage ist, Transferleistungen vorzunehmen. Wer sich das nicht zutraut sollte die Finger davon lassen oder nachher nicht rumheulen.

Die Frage kommt immer mal wieder und sie ist meiner Meinung nach auch durchaus berechtigt: Wie kann man die Bestellnummer eines xt:Commerce-Systems mit zusätzlichen Informationen anreichern, sei es ein Shopkürzel, das Datum oder auch einfach einer Zufallszahl? Die kurze Antwort ist: Geht nicht, denn xt:Commerce nimmt die inkrementell von MySQL erzeugte ID als Bestellnummer. Die lange Antwort ist: Geht schon, erfordert aber tiefe Eingriffe ins System. Updatefähigkeit ade. Aber das ist ja mit jedem xt:Commerce-‘Modul’ so.

Beginnen wir mit dem leichten Teil der Übung. Einer Funktion, die eine Bestellnummer mit Datum zurück liefert. Dazu brauchen wir neben der systemseitig generierten ID noch das Bestelldatum. Sonst haben wir morgen eine andere Bestellnummer als heute. Die Datei packen wir in das inc/-Verzeichnis und nennen sie xtc_build_order_id.php.

function xtc_build_order_id($date, $id) {
	$date = strtotime($date);
	return sprintf("%d%02d%02d-%05d", strftime("%y", $date), strftime("%m", $date), strftime("%d", $date), $id);
}

Der anstrengende Teil kommt jetzt: Überall, wo die Bestellnummer zur Ausgabe verwendet wird, muss der Funktionsaufruf ergänzt werden. Wir reden mindestens von diesen Dateien:

account_history_info.php
account_history.php
account.php
checkout_success.php
print_order.php
send_order.php

Dazu kommen alle Zahlungsmodule, sofern diese die Bestellnummer ausgeben oder benutzen (z.B. Paypal) und mindestens die orders.php im admin/-Verzeichnis. In jeder dieser Dateien muss am Anfang, nach den schon vorhanden includes, zunächst unsere Funktionsdatei inkludiert werden:

require_once(DIR_FS_INC.'xtc_build_order_id.inc.php');

und wie gesagt die Bestellnummer durch den Funktionsaufruf ersetzt werden, so wird z.B. in der send_order.php aus

$smarty->assign('oID', $insert_id);

das hier:

$smarty->assign('oID', xtc_build_order_id($order->info['date_purchased'], $insert_id));

Was daran anstrengend ist? Man muss sich in jeder Datei wieder raussuchen, in welcher Variable die Order-ID versteckt ist. In send_order.php ist es wie gesehen $insert_id, in print_order.php hingegen $_GET['oID']. Denn im $order-Objekt kommt die ID selbst nicht vor – wäre ja auch zu einfach. Und mitunter, wie in account_history.php, hat man nicht einmal ein $order-Objekt zur Verfügung.
Man muss also gewillt sein, ein bisschen zu suchen. Und man muss wissen, was man tut.

Der +1-Button – die SEO-Revolution

Mit dem internationalen Rollout des +1-Buttons auf Webseiten tauchen auch hier die ersten Anleitungen auf, wie man das ganze beispielsweise in einen xt:Commerce-Shop integrieren kann.

+1 wird die Suche, wie wir sie kennen, revolutionieren. Und mit der Integration in die Google Webmaster Tools geht der Suchgigant gleich noch einen Schritt weiter und bietet eine Auswertung des Buttons in einem seiner Produkte, das jeder Shopbetreiber eh nutzen sollte.

Das ganze lässt sich mit wenigen Handgriffen in den eigenen Shop integrieren. Ich präferiere aber einen Ansatz, der nicht an allen möglichen Stellen im Template {php}-Tags nutzt, daher: In includes/application_bottom.php kurz vor dem schließenden <body>-Tag einfügen:

echo '<script type="text/javascript" src="https://apis.google.com/js/plusone.js">{lang:''.$_SESSION['language_code'].''}</script>';

An der Stelle in der Produktseite, wo der +1-Button erscheinen soll, muss dann nur noch entweder der Button in Googles XML-Syntax oder die HTML5-Variante eingefügt werden (HTML5 empfiehlt sich, wenn man das ganze fehlerfrei durch den Validator bekommen will):

<div class="g-plusone" data-size="medium"></div>

Das ganze kann dann so aussehen:

Produktseite mit +1-Integration

Die Angabe des Zählers kann man sich sparen, wenn man diesen sowieso anzeigen will. Die Angabe der URL kann man sich ebenfalls sparen, wenn man saubere URLs hat oder einen canonical-Tag benutzt. Die Finger lassen sollte man generell von den xt:Commerce eigenen ‘SEO-URLs’ – und damit ist auch die preg_replace()-Geschichte, wie bei Christian vorgeschlagen, vom Tisch. Saubere URLs, z.B. für den canonical-Tag, bekommt man für ein Produkt mittels

xtc_href_link(FILENAME_PRODUCT_INFO, xtc_product_link($product->data["products_id"]))

Wer mit irgendwelchen Umleitungen beispielsweise seiner Produktseiten arbeitet, um auch serverseitig für wirklich kanonische URLs zu sorgen, muss evtl. ein gesondertes Augenmerk auf die Funktion legen, die hier für die Redirects verantwortklich ist. Google überprüft nämlich die URL, indem sie aufgerufen wird. Landet diese Überprüfung in einem Redirect hat man schnell statt des +1-Buttons ein rotes Ausrufezeichen und im Firebug findet sich in der Antwort des entsprechendes Requests:

400 Bad Request: Cannot confirm a connection that was not proposed.

Im Log findet sich zum zugehörigen Request ein Client, der sich als ‘Firefox/1.0.4’ identifiziert. Da dieser in der freien Wildbahn faktisch ausgestorben ist kann man darauf eine mögliche Überprüfung aufbauen.

Magento-Buch – nur für wen?

Ich lese gerade, äh nein, ich quäle mich durch ein Magento-Buch, namentlich Magento – Installation, Anwendung, Erweiterung und ich habe mich auf Podcast-Empfehlungen und die Amazon-Bewertungen verlassen. Genau. Selber schuld.

Nach einem Drittel ist mir absolut unklar, für welche Zielgruppe das Buch ist. Auf jeden Fall trifft das, was Falk Opitz in seiner Rezension schreibt, nicht zu:

Dieses Buch ist sowohl für Neueinsteiger, als auch erfahrene Entwickler sehr zu empfehlen.

Leider bekomme ich jedes Mal Ausschlag, wenn Sachen, die für einen erfahrenen Entwickler eine Selbstverständlichkeit sind, erklärt werden. Ich brauche keine Empfehlungen für Texteditoren oder FTP-Programme und ich brauche keine Erklärungen, was ein Cache ist oder ein RSS-Feed. Auf der anderen Seite dürfte den Neueinsteiger schon die lokale Installation überfordern, spätestens beim Editieren von irgendwelchen E-Mail-Templates dürfte aber jemand, der HTML für einen US-Amerikanischen Radiosender hält, das Buch aus der Hand fallen.

Und dann kommen die wirklich wichtigen Sachen schlicht zu kurz.
Stichwort Zahlungsmodule. Steht auch ganz markant auf dem Buchtitel. Dafür steht dann auf Seite 116:

4.4.5 Google API, Paypal-Konten, System & Erweitert – Einstellungen für Entwickler
Innerhalb des Magento-Administrationsbereichs gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten und Konfigurationseinstellungen, als in diesem Kapitel behandelt wurdenwerden. Die für dieses Buch nicht relevanten Bereichen haben wir daher an dieser Stelle kurz der Vollständigkeit halber erwähnt. Es handelt sich dabei um Bereiche, die vor allem für Entwickler bzw. Administratoren mit einem hohen Wissensstand interessant sein dürften.

Und auf Seite 130 noch einmal ein Schlag ins Gesicht:

Ein sehr populärer Vertreter einer im Internet etablierten Zahlungsmöglichkeit ist Paypal. Paypal wird, neben Payflow und Authorize.net, von Magento direkt unterstützt. Es würde aber den Umfang dieses Buches springen, gezielt auf die jeweiligen Payment-Provider einzugehen.

Oder, in meinen Worten:
Wenn Paypal Ihre einzige Zahlungsmöglichkeit ist, kaufen Sie sich doch bitte ein anderes Buch.

Stichwort Steuersätze. Also mir ist ja unklar was es bei Varien zu rauchen gab als das implementiert wurde. Aber nach dem 3,5 Seiten im Buch, die sich mit diesem Thema beschäftigen, hat man am Ende mehr Fragen als vorher. So wird das Thema eines weltweiten Versands (und der damit verbundenen Herausforderungen an die Steuerberechnung) mit keinem Wort erwähnt und es wird auch nicht erklärt, wie man sicherstellt, dass ein Schweizer keine Steuer berechnet bekommt, ein Franzose hingegen schon. Man klebt einfach ein paar Sachen zusammen, die zum Großteil aus rein textlicher Information bestehen und dann wird’s schon passen. Da werde ich mich wohl doch an diese Anleitung halten müssen.

Ich befürchte ja, das mit mir und dem Buch wird nichts mehr. Mal sehen, wie viele Seiten es noch überlebt, bevor es in eine Ecke fliegt. Dem Kollegen, der für die Shoppflege zuständig ist, brauche ich es aber auch nicht in die Hand zu drücken. Dem ist das zu technisch. Der mehr oder weniger generalistische Ansatz des Buches dürfte damit gleichzeitig sein größtes Problem sein…

Update

Bin dann doch schon auf Seite 305. Da werden gerade CSS-Änderungen am Frontend vorgenommen:

background:#fff; border:1px solid #999; border-top:none;

Und direkt danach kommt:

Was hat das zu bedeuten? background: #fff ist der weiße Hintergrund; border:1px solid #999 sagt dem Browser, dass er um den ganzen Inhaltsbereich einen grauen Rahmen ziehen soll.

Mach Sachen! Wie gesagt, eine Zielgruppe ist für dieses Buch nicht auszumachen.

Nordic-Cross-Skating-Shop im neuen Gewand

Gestartet mit genau einem Produkt (in drei Farben) hat sich unser X-Skating-Shop über die Jahre zu einem der größten und kompetentesten Shops im Bereich Nordic Skating gemausert. Nicht nur Ersatzteile und Zubehör wie Lampen, Luftpumpen usw. haben wir seither ins Sortiment genommen, im letzten Jahr kam dann mit Powerslide auch ein weiterer Anbieter von Cross Skates hinzu – weitere günstige Set-Angebote, neue Ersatzteile und Zubehör. Mit der Ankündigung weiterer Modelle von Powerslide (XC Trail, XC Path) und Skike (Skike vX SOLO, Skike vX TWIN) war klar: Mit dem bestehenden Layout lässt sich unser Produktspektrum für den Kunden nicht mehr übersichtlich darstellen.

X-Skating Website vor dem Relaunch

Das Ergebnis ist seit Anfang März online.

X-Skating Website nach dem Relaunch

Shopsystem

Als Shop-Engine haben wir auf unsere bewährte, stark modifizierte Version von xt:Commerce gesetzt, quasi ein xt:Commerce on steroids.
Auch wenn die Originalversion mittlerweile sehr viele Jahre auf dem Buckel hat ist sie so sehr auf unsere Prozesse angepasst, dass sich ein Wechsel auf welches Shopsystem auch immer nicht gelohnt hätte. Allerdings wurde sie flottgemacht für die Zukunft und setzt jetzt konsequent auf UTF-8 als Zeichenkodierung. Zur Performanceoptimierung kann sie außerdem Bilddaten vom CDN laden, in unserem Fall Amazon CloudFront.

Layout

Im krassen Gegensatz zur antiquierten Shop-Engine steht hingegen HTML und CSS. HTML5 und CSS3 präsentieren das neue Layout dem Besucher. Die neuen Tags aus dem HTML5-Sprachschatz ergänzen und verbessern das bereits vorhandene semantische Markup, mit runden Ecken und Schlagschatten wird die Optik weiter aufgepeppt.

Inhalte auf den Produktseiten sind jetzt in Tabs sauber strukturiert, ein neuer Stocklängenrechner ersetzt die alte Übersichtstabelle und die neue Navigation mit Dropdownmenüs bietet uns quasi unendliche Erweiterungsmöglichkeiten. jQuery und der beeindruckende Nivo Slider kümmern sich darum, dass alles schick aussieht und auch in Browser-Fossilen wie beispielsweise dem Internet Explorer 6 zumindest benutzbar ist.

Für ein einheitliches Look&Feel wurde im Rahmen des Relaunch auch ein einheitliches Iconset für Zahlungsmöglichkeiten und Hersteller von uns entwickelt, da die verfügbaren Iconsets gerade für den europäischen Raum alle mehr oder weniger unbrauchbar sind.

Besondere Aufmerksamkeit haben wir auf den kompletten Checkoutprozess gelegt.
Direkt im Warenkorb kann man jetzt sein Lieferland auswählen und erhält sofort die Information, in welcher Höhe Versandkosten anfallen. Es gibt keine gesonderten Seiten mehr für Gast- und Kontobestellung, der Kunde wählt vielmehr im ersten Schritt, ob er ein Passwort vergeben möchte oder nicht. Ebenso kann er direkt bei der Angabe seiner Rechnungsadresse gleich eine abweichende Lieferadresse angeben und muss dies nicht, wie bei xt:Commerce üblich, in einem gesonderten Schritt tun. Auch gibt es zu jeder Zahlungsweise noch einmal detaillierte Hinweise, Zahlungsweise und Versandart sind auf einer Seite zusammengefasst. Auch ändert sich das Layout sobald man den Bestellprozess beginnt, sämtliche störenden Elemente werden dann ausgeblendet bzw. durch in diesem Stadium des Bestellvorgangs nützliche Informationen ersetzt. Wie sich das auf die Konversionrate auswirkt wird die Zukunft zeigen müssen.

Performance

Trotz allem technischen Schnick-Schnack sollte die Performance nicht zu kurz kommen. Neben dem Auslagern der Bilddaten auf ein CDN und der Komprimierung von CSS- und JS-Daten wurden auch kleinere Geschwindigkeitsoptimierungen vorgenommen, seien es Größenangaben bei den Bildern oder die Kombination von Hintergrundbildern zu CSS-Sprites.
Ein php-opcode-Cacher, im konkreten Fall XCache sorgt für schnelle Parsezeiten und Googles mod_pagespeed-Erweiterung für den Apachen optimiert noch dort etwas nach, wo es manuell zu aufwendig ist. In belastbaren Zahlen liest sich das dann z.B. so, dass die Startseite, gemessen mit den Pingdom Tools in 2,8 statt vorher 9,6 Sekunden lädt – trotz fast identischer Datenmenge!

WordPress-Blog in xt:Commerce integrieren

Zahlreiche Shopbetreiber dürften neben ihrem Shop auch noch ein Blog führen. Will man jetzt die letzten Artikel aus dem Blog in xt:Commerce oder auch xtcModified einbinden kann man versuchen, den ganzen WordPress-Krempel noch zusätzlich in den Shop zu stecken oder man geht den einfacheren Weg über den RSS-Feed des Blogs.

Die nachstehende Lösung macht genau das, benötigt php5 mit simplexml-Erweiterung (die standardmäßig installiert ist) und übernimmt auch noch gleich die Charset-Konvertierung von UTF-8 zum von xtcModified nach wie vor genutzten ISO-8859-1. Natürlich kann man das ganze noch aufbohren, etwa mit einem Caching, damit nicht bei jedem Seitenaufruf der Feed parst wird, oder ähnlichem. Das kann dann jeder individuell integrieren.

Minimale Einbauanleitung:
blog.php nach templates/xtc5/source/boxes/, FEED_URL und FEED_MAX_ITEMS anpassen.
box_blog.html nach templates/xtc5/boxes/

In templates/xtc5/source/boxes.php nach

include(DIR_WS_BOXES . 'newsletter.php');

einfügen:

include(DIR_WS_BOXES . 'blog.php');

In templates/xtc5/index.html

{$box_BLOG}

dort einfügen, wo man es haben will.

GPL. Kein Support. Wer nicht weiß, was er tut: Finger weg. Ich bin nicht verantwortlich für irgendwelche Probleme, die beim Benutzen oder Einbau auftreten. Backup machen. Immer.

Download

Schei� Encoding, was, Afterbuy?

Das Internet – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2011. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs UTF-8, das mit seiner viele tausend Zeichen starken Besatzung seit Lichtjahren unterwegs ist, um den fernen Planeten Afterbuy zu erreichen.

Ich hatte ja gedacht, Afterbuy wäre eine amerikanische Firma, die nach einer Expansion auf den deutschen Markt mit dem hochkomplexen Problem „Sonderzeichen” konfrontiert wurde und vor diesem kapituliert ist. Ich musste mich von Wikipedia eines besseren belehren lassen.

Afterbuy wird von vielen Multichannel-Shopbetreibern zur Auftragsabwicklung benutzt. Übernahme der Bestellung aus der Plattform (eBay, Amazon), Tracking der Bestellung, Versand der Rechnung, alles unter einem Dach. So weit, so gut.

Die Rechnung kommt als HTML-Datei daher. Und ich will hier jetzt gar nicht die Diskussion anstoßen, ob ein HTML-Dokument überhaupt eine ordentliche Rechnung sein kann, das wäre (mindestens) einen eigenen Beitrag wert, es geht mir darum, dass es Afterbuy im Jahr 2011 noch immer nicht schafft, das Dokument mit ordentlichen Sonderzeichen auszuliefern. Wahrscheinlich kauft Afterbuy das T-Shirt Schei� Encoding bei GetDigital palettenweise.

Öffnet man nämlich eine solche Rechnung in einem beliebigen Browser wird man vor allem mit �-Zeichen konfrontiert. Der geneigte Webworker denkt sich: „Naja, ist halt UTF-8 und der Browser zu blöd, das zu erkennen”. Also flugs Textkodierung geändert. Ergebnis: Immer noch �, wo eigentlich Sonderzeichen sein sollten. Und es ist egal, was man einstellt, es wird dabei bleiben. Und das schlimmste ist: Man kann das nicht einmal automatisiert beheben. Denn im Quelltext steht:

Mit freundlichen Gr&#65533;&#65533;en

&#65533;? Und sowohl für ü als auch für ß? Nun, 65533 oder auch 0xFFFD ist im Unicode-Zeichensatz der Replacement Character, also eben genau jenes �, das da zu sehen ist. Irgendwo läuft da bei Afterbuy gehörig was schief. Vielleicht ist das UTF-8-Raumschiff auch schon angekommen, man hat aber niemandem bei Afterbuy gesagt, dass es keine gute Idee ist, alles, was nicht ASCII ist, durch � zu ersetzen.

Wenn man nicht jede Rechnung, die man über Afterbuy bekommt, manuell mühsam korrigieren will, wird man mit kaputten Sonderzeichen leben müssen, bis es Afterbuy mal auf die Reihe bekommt, diese korrekt in das Dokument zu schreiben. Vielleicht sollten sie Zeit und Energie aber lieber in signierte PDF-Rechnungen investieren…

Neue Website für den „Verein die Schwarzwalduhr”

Produktverantwortung hört für uns nicht an der Kasse auf. Und so sind wir bereits von Anfang an Mitglied im „Verein die Schwarzwalduhr”, der sich dem Erhalt und der Fortentwicklung des Produkts „Kuckucksuhr” verschrieben hat und dessen Zertifikat dafür garantiert, dass man eine echte Schwarzwalduhr mit mechanischem Uhrwerk in den Händen hält.

Und seit kurzem haben wir noch ein Stück mehr Verantwortung übernommen, denn der geschätzte Kollege wurde auf der Mitgliederversammlung des Vereins zum „Internet-Beauftragten” gewählt.

Die erste Tat in diesem neuen Amt war, dem in die Jahre gekommenen Internetauftritt des VdS ein neues, modernes Aussehen zu geben und das Angebot um neue Aktionen des VdS zu erweitern, die auf der alten Homepage nicht repräsentiert wurden.

VdS-Website vor dem Relaunch

Nicht nur wurde das bestehende Joomla-System durch WordPress ersetzt – wir haben die Gelegenheit auch genutzt, um den zweisprachigen Auftritt, der bislang auf einer Domain lief, unter zwei für die jeweiligen Sprachen passenden Internetadressen erreichbar zu machen. So ist der englischsprachige Auftritt unter www.black-forest.org zu erreichen während sich die deutsche Seite unter www.v-ds.org befindet.

Neue deutschsprachige VdS-Seite

Sprechende URLs und saubere Redirects von den alten Inhalten sind dabei natürlich eine Selbstverständlichkeit.

Beide Auftritte kommen im gleichen Look-and-Feel daher, der mit der grünen Farbe den Lebensraum Schwarzwald symbolisiert und mit dem Holz im Hintergrund eines der wichtigsten Grundprodukte einer jeden Kuckucksuhr.

Zu den Neuerungen des Auftritts zählen hochwertige Herstellerseiten und die Integration der VdS-Videos, die in Bild und Ton bei der Erstinbetriebnahme einer Kuckucksuhr oder bei auftretenden Problemen unterstützen – in mittlerweile sechs Sprachen!

Für die Zukunft sind regelmäßige News und eine Erweiterung des Herstellerbereichs bereits in Planung.

Kleiner Bewerber-Knigge

Jeder hat sicherlich mal so einen „Wie bewerbe ich mich richtig”-Kurs durchlaufen. Ich weiß nicht, was da heutzutage gelehrt wird, aber ich hätte da ein paar Dinge, auf die Dozenten hinweisen sollten:

Form

ACHTUNG: Es werden ausschließlich Bewerbungen per E-Mail berücksichtigt

Es ist mir unklar, was man daran falsch verstehen könnte, aber es heißt: Wir wollen weder eine Bewerbung auf toten Bäumen per Post haben noch ist es in unserem Interesse, dass man seine ausgedruckten Bewerbungsunterlagen persönlich bei uns vorbeibringt.

Anhänge

Meine Bewerbungsunterlagen fügen ich Ihnen als Anlage bei.

Diesen Worten sollte man Taten folgen lassen. Unbedingt.

EDV-Kentnisse

Das heißt nicht, dass wir hier ein abgeschlossenes Informatikstudium sehen wollen. Ein gescanntes Anschreiben und ein gescannter Lebenslauf lassen aber nicht den Eindruck entstehen, dass man die Anforderungen unbedingt erfüllen könnte. Und nur weil man ein VHS-Zertifikat in Tabellenkalkulation vorweisen kann ist es keine wirklich gute Idee, Lebenslauf und Anschreiben als Excel-Dokumente zu schicken! Überhaupt, die Dateiformate. Kein Word, kein Excel, kein Open Office oder sonstiges Zeug! PDF! Wer nicht in der Lage ist, ein PDF seines in Word geschriebenen Anschreibens zu erzeugen ist definitiv fehl am Platz!

Internetaffinität

Zitate aus einer E-Mail:

Ich bin mit dem Internet vertraut.

Ist der Arbeitsplatz weit vom Bahnhof entfernt?

In der Stellenausschreibung steht unsere Postadresse. Die Postadresse des Bahnhofs ausfindig zu machen und mit diesen beiden Informationen dann zu ermitteln, wie weit beide voneinander entfernt sind, sollte für jemanden, der mit dem Internet vertraut ist, zu einer der leichtesten Aufgaben gehören.

Seriösität

Das gilt eigentlich für alles. Aber für Bewerbungen noch einmal doppelt: Comic Sans ist keine Schriftart, die in Bewerbungen irgendeine Berechtigung hat. Und ja, hier sind Bewerbungen aufgeschlagen, bei denen sowohl Anschreiben als auch Lebenslauf komplett in Comic Sans geschrieben sind!
Auch nicht seriös sind diverse E-Mail-Adressen. @aol.com steht ganz oben auf der Liste, @hotmail.com ist nicht unbedingt besser.

Betreff

Bewerbung mag ein angebrachter Betreff für einen selbst sein. Wenn man aber mehrere Ausschreibungen laufen hat wäre es auf Empfängerseite schon gut zu wissen, auf welche Stelle man sich bewirbt, ohne vorher die E-Mail oder im Extremfall das Anschreiben lesen zu müssen.

Individualität

Ihre Stellenausschreibung vom 17.01.2011 bei der Bundesagentur für Arbeit
Sekretär/in

Das wäre in Ordnung, wenn es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um einen Sekretariatsjob handeln würde. Tut es aber nicht.

Sehr geehrte Frau Herr Dingelskirchen,

Besser mal ne doppelte Anrede, da kann man wenigstens nichts falsch machen.

Mir schon klar, dass Bewerbungen im Dutzend günstiger sind. Wenn man das aber dann so handhabt sollte man seine Serienbrieffunktion im Griff haben. Alles andere legt den Schluss nahe, dass es mit den EDV-Kenntnissen dann doch nicht so weit her ist.


Wird bei Bedarf erweitert…